Update 4 zu meinem Beitrag: Ich habe heute einen Aufhebungsvertrag erhalten und mein Chef möchte bis morgen eine Entscheidung

Hallo zusammen,

seit meinem letzten Beitrag habe ich wieder viele Kommentare von euch gelesen und nachgedacht wie es mit meinem Aufhebungsvertrag weiter gehen soll. Viele von euch sind der Meinung, dass 2000€ Abfindung, bezahlte Freistellung bis Ende März und ein Zeugnis mit der Note 2 von meiner Anwältin sehr schlecht verhandelt wurden. Das entspricht halt nicht dem Schlüssel von 0,5 Gehältern pro Beschäftigungsjahr, sondern eher 0,22. Ich habe seitdem auch nochmal mit meiner Anwältin telefoniert und Sie meinte, dass mein Chef sich einfach weigert mehr zu zahlen und das es auch keinen Anspruch auf eine Abfindung gibt auch wenn es oft so gehandhabt wird.

Und auch ich bin der Meinung, dass es nicht der beste Deal ist. Besonders mit einer drohenden Sperre beim Arbeitsamt kann ich die Meinung nachvollziehen, dass es sinnvoller ist sich kündigen zu lassen und dann zu klagen.

Bezüglich der Sperre habe ich mittlerweile auch Kontakt mit der Leistungsabteilung vom Arbeitsamt aufgenommen und habe denen meinen Fall geschildert. Das Ergebnis ist das ich mit ziemlicher Sicherheit keine Sperre befürchten muss. Das liegt an verschiedenen Faktoren. Die Abfindung übersteigt nicht 0,5 Gehälter pro Beschäftigungsjahr, die Kündigungsfrist wird eingehalten und ich kann belegen, dass eine Kündigung nicht umgangen werden kann, weil ich ja schon freigestellt bin und alle Materialien abgeben musste. Das steht so auch im Aufhebungsvertrag. Mir wurde gesagt das es sehr gut ist sich vor der Unterschrift zu informieren und mir aufgrund der Gegebenheiten in meine Akte geschrieben wird, dass ich keine Sperre zu befürchten habe.

Das alles lässt mich zu einer Entscheidung kommen die viele vielleicht nicht gut finden, andere vielleicht schon. Ich werde dem Aufhebungsvertrag zustimmen bzw. habe meiner Anwältin bereits signalisiert, dass ich dem zustimmen werde.

Meine Gründe sind folgende:

Ich habe die Sicherheit, dass ich im worst case im April keine Sperre erhalten werde. Außerdem darf ich selbst ein Zeugnis mit der Note „gut“ formulieren, was ich heute bereits mit Hilfe eines Arbeitszeugnisgerator gemacht habe.

Hinzu kommt, dass ich leider keine Rechtsschutzversicherung habe und ich im Falle einer Kündigungsschutzklage nicht viel besser dastehen würde. Ja, ich würde eine höhere Abfindung bekommen hätte gleichzeitig aber auch höhere Kosten. Und ja, ich könnte mich auch selbst bis zum Gütetermin vertreten. Wenn ich nun deutlich länger als nur knapp über 2 Jahre angestellt wäre dann wäre ich auch dazu bereit das alles in Kauf zu nehmen, da die Abfindung dann deutlich höher ausfallen würde. Die Kombination aus fehlender Rechtsschutzversicherung und der Sicherheit ab April waren die Hauptargumente, die am Ende zu meiner Entscheidung beigetragen haben.

Ich möchte jedoch nach vorne blicken und abschließen. Ich möchte mich darauf konzentrieren möglichst schnell eine neue Stelle als Konstrukteur zu bekommen, was in der aktuellen wirtschaftlichen Lage im Maschinenbau bestimmt alles andere als leicht wird. Außerdem habe ich aus dieser Situation mitgenommen, dass ich für die Zukunft eine Rechtsschutzversicherung abschließen werde.

Am Ende möchte ich mich noch einmal für die Hilfe von euch bedanken. Gerne könnt ihr mir auch mitteilen was ihr von meiner Entscheidung haltet. Falls es nochmal nennenswerte Neuigkeiten geben sollte, werde ich berichten. Ansonsten wird das wahrscheinlich mein letzter Beitrag zu dem Thema sein.